Unter Prüfungsangst verstehen wir eine Angst, die durch durch Prüfungssituationen oder Situationen die wir als Prüfungen erleben ausgelöst wird. Die Befürchtung, das Geforderte nicht leisten zu können, kann auf unterschiedliche Weise entstehen:
Diesen Teil nennt man Selbstattribution: Man schreibt sich selber bestimmte Merkmale oder Eigenschaften zu - also auch den (befürchteten) Mißerfolg einer Prüfung.Häufig kommt im Denken gar nicht vor, dass auch andere Faktoren wie Uhrzeit, Laune des Prüfers, Inhalte die geprüft werden, Tagesverfassung aller Beteiligten oder schlichtweg Zufälle eine Prüfung mitentscheiden können. Menschen die an Prüfungsangst leiden,erleben sich als verantwortlich für die gesamte Situation. Dadurch kommt es zu Unsicherheiten, aus denen die Angst entsteht, die eigene Leistung könnte evtl. nicht ausreichen.
Was passiert denn nun mit jemandem, der bereits Angst hat, er könnte in der Prüfung versagen? Ganz klar - die Angst gewinnt eine Eigendynamik.
Schon bald kommt es zu einer Angst vor der Angst, die dafür sorgt, dass eine Prüfung nicht mehr vernünftig vorbereitet werden kann. Dadurch widerum verstärkt sich die Angst, solch eine Situation überhaupt nicht schaffen zu können, die sich in körperlichen Beschwerden wie Herzrasen, Schweißausbrüchen und Zittrigkeit niederschlägt.
Bei jeder Angstbehandlung sollte man sich auch fragen, wofür Ängste denn eigentlich gut sind. Der Körper geht ja nicht umsonst in einen Notfallmodus. Wenn wir in der Evolution ein Stückchen zurückblicken wird klar, dass es sehr vernünftig ist, vor gefährlichen Situationen ein großes Unbehagen zu entwickeln (Signalangst). Immerhin möchte man ja nicht ein zweites mal in die Falle tappen und ein gebührender Respekt vor einem gefährlichen Tier kann einem schon mal das Leben retten.
Mittlerweile sind zumindest in Deutschland die wilden Tiere alle in Zoos untergebracht - die Mechanismen nach denen der Mensch funktioniert, sind aber immer noch die selben:
A = B - oder Tier = gefährlich - beste Lösung: aus dem Weg gehen.
Nebenbei erwähnt, gibt es auch verschiedene Stärken der Angst. Eine gewisses Maß ist sogar förderlich und sorgt für mehr Energie
Bild:wikipedia
Ein Angst-Niveau, das dazu beiträgt, sich gut vorzubereiten, ist das Optimum. Zuviel wird es dann, wenn sich alles nur noch um die befürchtetete Prüfung dreht, das heißt, wenn die Angst vor der Angst so stark ist, dass Prüfungstermine abgesagt werden (Vermeidung) und die Prüfungsvorbereitung durch die Angst bereits so stark beeinträchtigt ist, dass nicht mehr vernünftig gelernt werden kann.
Im Klartext:
Wenn es bei der Vorbereitung nicht mehr um das Thema geht sondern darum, wie man das Thema trotz der Angst in den Kopf reinbekommt, ist ein kritischer Punkt überschritten. Wer verantwortungsbewußt mit sich umgeht, holt sich Hilfe.